Tipps für natürliche Babyfotos zuhause: was man dabei beachten soll und wie ein Fotoshooting-Ablauf bei mir normalerweise aussieht. Nach nunmehr 10 Jahren Erfahrung in der Neugeborenen-Fotografie kann ich euch sagen, dass authentische und natürliche Fotos am meisten gefragt sind. Ihre zeitlose Wirkung lässt es zu, dass sie viele Jahre eure Wände schmücken und dabei nie altmodisch ausschauen werden.
Tipp 1: Auf die Umgebung achten
Bei einer Home Story, unabhängig davon ob für ein Neugeborenes oder nicht, spielt die ganze Umgebung in der Wohnung eine große Rolle. Da hier keine Fotohintergründe oder ähnliches aufgestellt werden, dient die komplette Umgebung als Hintergrund. Vor allem wenn Geschwisterkinder bei dem Fotoshooting dabei sind, muss man flexibel reagieren und aus allen möglichen Blickwinkeln fotografieren können. Daher sollte man vor dem Fotoshooting die Räumlichkeiten mit einem kritischen Auge betrachten und alles so positionieren, wie man es auf den Fotos am Ende sehen möchte. Störende oder überflüssige Elemente sollten am besten komplett aus dem Raum entfernt werden, sodass man sie beim Fotoshooting nicht hin und her schieben muss.
Wenn man selber fotografiert, fehlt einem oft etwas an Erfahrung und man behält den Hintergrund nicht immer im Blick. Wenn ich die Fotos mache, übernehme ich dies natürlich. Aber wenn man nicht mit dem ständigen Wegräumen beschäftigt ist, kann man sich umso besser entspannen und bei den Fotos viel gelassener und natürlicher ausschauen.
Tipp 2: Malen mit dem Licht
Bevor man sich auf bestimmte Posen oder das Einfangen von emotionalen Momenten konzentriert, sollte man die Umgebung nach der vorhandenen Lichtsituation analysieren. Wo ist das natürliche Tageslicht am schönsten? Von wo kommt es? Wie fällt es auf die Gesichter der Menschen? Große bodentiefe Fenster sind als Lichtquellen optimal, vor allem an bewölkten oder sogar verregneten Tagen. Je weniger Sonne, desto näher sollte man ans Fenster, um genug Licht für qualitativ gute Fotos zu bekommen.
Optimal für die Familienfotos ist es, wenn das Fenster sich leicht seitlich hinter dem Fotografen befindet. Bei den Einzelfotos für das Baby sollte man das Fensterlicht von der Kopfseite des Babys einfallen lassen.
Wunderbare Fotos mit Charakter erstellt man auch, wenn man im Gegenlicht fotografiert.
Tipp 3: Räume warm halten
Die Empfehlungen für die Raumtemperatur, die für das Baby optimal ist, richten sich nach dem Alltag. Da sind die Babys immer ordentlich angezogen, vor allem wenn es kühler wird.
Beim Fotoshooting möchte man allerdings etwas mehr von dem Baby sehen – mehr Haut, seine Füßchen usw. Da die Kleinen ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren können, würden sie mit wenig Bekleidung schnell frieren und sich unwohl fühlen. Daher sollten die Räumlichkeiten, in denen das Fotoshooting statt finden, entsprechend geheizt werden. Man sollte sich in sommerlicher Kleidung warm und wohl fühlen.
Tipp 4: Familien- und Geschwisterfotos zuerst
Die beste Erfahrung habe ich damit gemacht, wenn ich die Familien- und Geschwisterfotos am Anfang des Fotoshootings gemacht habe. Die Geschwister machen am Anfang besser mit, wenn die Eltern es ihnen vormachen und dabei sind. Außerdem sind sie oft nur für eine relativ kurze Zeit motiviert, danach lässt ihre Lust verständlicherweise nach. Dann kann man nur noch ganz spontan die schönen Momente mit ihnen einfangen.
Dafür muss man allerdings jederzeit bereit sein, denn so können wirklich unglaublich süße Bilder entstehen.
Tipp 5: Farben der Kleidung mit der Umgebung abstimmen
Zu der Bildgestaltung gehört nicht nur eine richtige Positionierung der Objekte im Bild, sondern die Farbgestaltung und deren Wirkung auf den Betrachter. Daher spielen hier nicht nur die Farben unserer Kleidung eine Rolle, sondern die der ganzen Umgebung, welche auf dem Bild zu sehen ist.
Schaut euch um und überlegt, wie sich die Farben in der Wohnung mit dem, was ihr zum Anziehen vorbereitet habt, harmonieren.
Gedeckte und etwas neutrale Farben lassen sich natürlich am einfachsten kombinieren und anpassen. Habt ihr in der Wohnung bunte Elemente, kann man schauen, dass sich ein bis zwei Farben davon in der Kleidung wiederholen, die wiederum am besten einfarbig und musterfrei sein sollte.
Grundsätzlich sollte man in der Kleidung schwere Muster oder Applikationen bzw. Logos vermeiden. Diese stechen sehr heraus, lassen sich schwer mit etwas anderem kombinieren und lenken von dem Wesentlichen oft einfach nur ab.
Ruhe und Gelassenheit sind die besten Helfer
Und zu guter Letzt möchte ich euch folgendes erneut mit auf den Weg geben: nur in einer entspannten Atmosphäre entstehen natürliche Bilder. Ich als Fotografin versuche den Eltern stets die Nervosität abzunehmen und ein gutes Gefühl zu vermitteln, egal was passiert. Wenn alle Erwachsenen die Ruhe bewahren, die Kinder zu nichts gezwungen werden und so sein dürfen wie sie sind, wird alles gut! Kinder spüren es ganz genau und bauen dadurch schnell das Vertrauen zum ganzen Geschehen auf.
Ich hoffe, dass meine Tipps für natürliche Babyfotos zuhause für euch hilfreich waren. Folgt mir auf Instagram, um stets auf dem neusten Stand zu bleiben.